Gratulation zur erfolgreichen Nachfolgeregelung bei Schlauchservice Baumann in Oensingen, Solothurn

Zur erfolgreichen Nachfolgeregelung bei der Schlauchservice Baumann GmbH gratulieren wir ganz herzlich. Für die gute Zusammenarbeit und das erbrachte Vertrauen in diesem Verkaufsprojekt dankt die SOVADIS GmbH den Herren Walter Baumann und Reto Kurmann. Dem neuen Inhaber, Herrn Kurmann wünschen wir für sein neues Unternehmen viel Erfolg und viel Freude.

Für jeden Kunden eine Lösung: Walter Baumann (rechts) übergibt seine Firma an Reto Kurmann. Bild: Bruno Kissling

Die Schlauchservice GmbH in Oensingen wird von Walter Baumann an seinen Nachfolger Reto Kurmann übergeben. Er führt nun die Firma persönlich weiter.

Sehr viele verschiedene Schläuche türmen sich bei der Schlauchservice Baumann GmbH in den Regalen des Anbieters. Dabei tragen die Schläuche klangvolle Namen wie Goldschlange, Hotwater und Tress-Nobel. Der Durchmesser dieser Schläuche umfasst einen Rahmen von einer kleinen Blindschleiche bis hin zu einer ausgewachsenen Boa Constrictor.

 

Das Schlauchunternehmen wurde im Jahr 1995 von Walter Baumann im Oensinger Industriegebiet gegründet. Er wagte einen Schritt in die Selbstständigkeit, nachdem er einige Zeit als Betriebsleiter bei einer Baumaschinenfirma arbeitete. Das Unternehmen wurde jedoch liquidiert und so tauchte er in die Welt der Schläuche ein. Er sagt, dass er etwas machen wollte, das nicht an jeder Ecke zu finden ist. Tatkräftig wurde er hierbei auch von seiner Frau Stephanie Baumann unterstützt.

 

Von einem Ein-Mann-Betrieb zum erfolgreichen Arbeitgeber

Der Betrieb von Baumann kann laut ihm für jede Branche – sogar inklusive der Medizinaltechnik – das passende Material zur Verfügung stellen, denn Schläuche braucht man überall. Zwar werden die Schläuche nicht selbst produziert, aber richtig zugeschnitten und an der Schlauchpresse mit den passenden Nippeln und Adaptern versehen. Im Lager befinden sich mehr als 20.000 verschiedene Teile.

 

In den vergangenen 28 Jahren ist die Schlauchservice Baumann GmbH stetig gewachsen. Aus dem ursprünglichen Ein-Mann-Betrieb ist mittlerweile ein Unternehmen geworden, dass sich in der ganzen Schweiz über Bekanntheit freuen darf. Es werden sieben Mitarbeitenden beschäftigt und der Standort in Oensingen konnte ausgebaut werden.

 

Der Erfolg des Unternehmens basiert vor allem auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein Inserat hat Baumann bislang noch nie publizieren lassen. Laut ihm würde das nichts bringen, denn unter Schlauchservice könne sich kaum jemand etwas vorstellen.

 

Mit Jahresbeginn hat Walter Baumann sein Unternehmen an Reto und Cornelia Kurmann verkauft. Dabei handelt es sich um eine externe Nachfolge. Der neue Geschäftsführer taucht somit 28 Jahre nach seinem Vorgänger in die Welt der Schläuche ein und leitet nun die Geschicke der Schlauchservice Baumann. 

 

Die Rolle des Geschäftsführers ist für den 45-Jährigen, der aus der Region Baden stammt, nichts Neues. Er leitete vorher schon ein Unternehmen in der Tankbranche. Seinen Wechsel erklärt er damit, dass er etwas Neues in Angriff nehmen wollte.

 

Es ist fast so, als hätten die beiden sich gesucht und gefunden. Eine beidseitige Einigung ist bei einem derartigen Verkauf essenziell. Baumann wollte sein Unternehmen in die Hände von jemanden übergeben, der den Schlauchservice Baumann im Grundsatz als eigenständiges Unternehmen weiterführt und die Arbeitsplätze erhalten will. 

 

Der Firmenname bleibt bestehen

Baumann wollte möglichst nicht, dass sich etwas für seine Mitarbeitenden oder für die Kunden ändert. Daher wird auch am Firmennamen nichts geändert. Kurmann beschreibt das Arbeitsverhältnis als familiär und das merke man schon bei der morgendlichen Begrüssung. Eine explizite Ausbildung im Schlauchwesen gibt es nicht. «Wir sind alle Quereinsteiger», sagt Baumann.

 

Pandemie hatte keine Auswirkungen auf die Firma

Die Schlauchservice Baumann GmbH hat die Coronapandemie unbeschadet überstanden. Es wurde in den vergangen drei Jahren sogar ein überdurchschnittlicher Erfolg erwirtschaftet. Baumann erklärt, dass dies vor allem wegen der Systemrelevanz zustande kommt, da Lebensmittelverarbeiter auf den Schlauchservice angewiesen waren. Zudem war Kurzarbeit zu keinem Zeitpunkt ein Thema in der Firma. Ein aktuelles Problem ist viel eher der Fachkräftemangel. Es können zwar Menschen mit unterschiedlichen technischen Ausbildungen bei der Schlauchservice Baumann GmbH anfangen, dennoch finden sich kaum neue Mitarbeiter. Das liegt vor allem daran, dass sich viele Leute nichts Genaues unter einem Schlauchservice vorstellen können. Dadurch ist die Hemmschwelle für eine Bewerbung häufig zu gross.

 

Walter Baumann ist laut eigener Aussage quasi wieder «eine Art Lehrling», da er aktuell im Betrieb mitarbeitet und seinem Nachfolger Starthilfe bietet.

 

Kurmann lässt sich somit von seinem Vorgänger ausbilden und Baumann geht bald in den wohlverdienten Ruhestand. Denn wenn alle Abläufe ohne Baumann funktionieren, möchte der 65-jährige sich zurückziehen. Bei Fragen werde er aber weiterhin jederzeit zur Verfügung stehen. Er selbst möchte nun mehr zu Hause sein und am Haus arbeiten, wofür ihm in den letzten 30 Jahren die Zeit fehlte.

Walter Baumann sagt, dass er die vielen schönen Begegnungen mit seinen Kundinnen und Kunden vermissen werde. Laut ihm gebe es zahlreiche nette und dankbare Menschen. Viel zu oft sehe man nur das Negative, dabei gebe es so viel Herzlichkeit.

 

Quelle: Solothurner Zeitung vom 13.01.2023